Führung und Verkauf im Mittelstand

Coaching

Coaching ist eine Methode, mit der man Menschen hilft, ihre ganz individuellen Lösungen selber zu erkennen. Coaching beruht auf einem sehr respektvollen Menschenbild, das in jedem Menschen Potenzial und Weisheit sieht. Verhalten macht Sinn und wer das Problem hat, hat auch die Lösung  –  das sind Sätze, die beispielhaft für Haltungen eines Coaches stehen, mit denen er in das Gespräch geht.

Der Coach hat gelernt, wie man ein Gespräch so führt und Fragen so stellt, dass der Klient oder die Klienten aus einem neuen Blickwinkel auf ihre Situation schauen können und auf diese Weise Möglichkeiten erkennen, die sie bis dahin nicht vermutet hätten.

Coaching hilft aber nicht nur, Lösungen für Probleme zu erarbeiten. Es hilft auch, präzise zu formulieren, was das Problem tatsächlich ist. Oft haben wir Menschen eher ein diffuses Bild von den Ursachen. Der Schweizer Psychologe C.G. Jung soll einmal gesagt haben: Wenn man ein Problem treffsicher beschreiben kann, ist in der Beschreibung die Lösung bereits enthalten. Coaching kann auch das leisten.

 

Checkliste für die Auswahl eines Coaches
1. ZUHÖREN UND FRAGEN
Eine der wichtigsten Fähigkeiten eines Coaches ist Zuhören und Fragen stellen. Man muss sich als
Coach Zeit nehmen, gemeinsam mit dem Kunden das Problem zutreffend beschreiben zu können.
Albert Einstein meinte einst, dass die genaue Beschreibung eines Problems wichtiger sei, als die Lösung.
Denn in der treffsicheren Beschreibung des Problems sei die Lösung bereits enthalten.
2. KLARER AUFTRAG
Der Erfolg der Zusammenarbeit und Ihre Zufriedenheit hängen davon ab, dass der Auftrag von Anfang
an präzise beschrieben wird und in allen relevanten Details von vornherein vereinbart wurde. Es sollte
dazu auch einen Schriftverkehr geben. Das gesprochene Wort ist leicht missverständlich. Natürlich kann
man entlang des Prozesses der Zusammenarbeit Ziele auch immer wieder neu verhandeln und
vereinbaren. Die Erarbeitung eines klaren Auftrages sollte eine kostenlose Dienstleistung sein. Denn
streng genommen handelt es sich dabei um ein Verkaufsgespräch. Und das sollte sich niemand
bezahlen lassen.
3. KEINE PROBLEMTRANCE
Bei allen Problemen, die Sie umtreiben mögen, darf man nie aus dem Blick verlieren, dass bei Ihnen
bereits vieles gut und richtig läuft. Ein guter Coach richtet den Blick auch auf diese positiven Dinge.
Beim Coaching geht es auch darum, neue Sichtweisen und Perspektiven zu entwickeln, die helfen, ein
Problem als gut handhabbar und damit lösbar zu begreifen. Probleme erscheinen dann nicht nur
leichter lösbar, sie sind es in aller Regel dann auch.
4. ZEIT- UND GELDEFFIZIENZ
Ein guter Coach hat Ihre Interessen stets im Blick. Das heißt, er weiß, dass ein Coaching eine
unternehmerische Investition ist, die sich für Sie rentieren muss. Darum sollte man sich auf Probleme
konzentrieren, die eine große Hebelwirkung haben. Ein guter Coach ist in der Lage, diese zu
identifizieren und sich darauf zu fokussieren. Das Prinzip der Ökonomie ist: Tue weniger und erreiche
mehr. Ein guter Coach sollte immer auch ein Ökonom in diesem Sinne sein.
5. KEINE ABHÄNGIGKEIT
Gute Coaches schaffen kein Abhängigkeitsverhältnis. Ziel muss es sein, Klienten schnell dahin zu
bringen, dass sie keinen Coach mehr brauchen. Gutes Coaching stärkt die persönliche Meisterschaft und
Souveränität eines Klienten. Das bedeutet auch, dass der Klient jeder Zeit die Zusammenarbeit beenden
kann. Ein Coach, der etwas auf sich hält, hat einen Berufsethos. Er will Geld verdienen, indem er
wirklichen Nutzen stiftet und nicht durch Tricks und Vertragsklauseln.
6. BEREITSCHAFT, ABZUGEBEN
Niemand kann alles und ist in allem versiert. Die Bereitschaft zu definieren, in welchen Bereichen man
nützlich sein kann und wo die eigenen Grenzen sind, kann ein weiteres Kriterium für einen guten Coach
darstellen.
Wichtig ist, dass Ihr Gegenüber einen Blick fürs Ganze hat. Hüten Sie sich aber vor jemandem, der
meint, alles zu können.
7. HOFFNUNG UND WOHLGEFÜHL
Ein guter Coach scheut sich zwar nicht, Probleme offen und stringent anzugehen. Aber er vermittelt
auch die Hoffnung, dass das rettende Ufer gut zu erreichen ist. Sie und Ihr Team sollten sich beim
Coaching wohl fühlen und Lust auf mehr bekommen. In der Regel fühlt man sich nach einem guten
Coaching erleichtert und klar.
8. UMGANG MIT WIDERSTAND
Professionelle Coaches, Psychotherapeuten, Pädagogen und Verhandler zeigen sich daran, wie sie mit
Widerstand umgehen. Die wirklich professionellen haben damit überhaupt kein Problem. Sie
beherrschen ihr Handwerkszeug und betrachten Widerstand als ultimativen Ausdruck von Autonomie.
Diese beim anderen zu stärken, ist immer das Ziel dieser Berufsgruppen. Darum werden sie Widerstand
auch nicht als problematisch darstellen und dagegen angehen, sondern damit arbeiten. Das Motto
lautet: Sie mögen ein Problem haben, aber sie sind kein Problem. Sie mögen einen Fehler machen, aber
sie sind kein Fehler!
9. WERBUNG MIT NUTZEN STATT METHODEN
Es ist immer gut und richtig, wenn Coaches viel Zeit und Geld darauf verwenden, sich möglichst viel
Handwerkszeug anzueignen. Das heißt, sie sollten viele verschiedene Methoden und Instrumente in
ihrem Handwerkskoffer haben. Meiden Sie Coaches, die nur mit einer Methode werben. Das Leben ist
zu vielschichtig, als dass es mit nur einer Methode erfasst werden könnte. Darüber hinaus sollten
Coaches auch über ein gediegenes Wissen über unternehmerische und psychologische Zusammenhänge
verfügen, das sie in den Dienst ihrer Klienten stellen können. Gute Coaches werben mit Nutzen und
nicht allein mit einer Methode, die sie gelernt haben.